Abenteuer Jeep
Abenteuer Jeep

COTOLIVIER

04. Oktober 2013

Da auch heute wieder ein grauer Morgen herrscht, versuchen wir unser Glück etwas weiter westlich am Mad na Cotolivier. Tatsächlich reißen die Wolken bei Oulx etwas auf und die Wolkendecke liegt etwas höher.

Daher biegen wir bei Amazas von der Landstraße SS24 ab und schrauben uns die geteerten Serpentinen nach oben. Nach einigen Kehren zweigen wir auf die enge Schotterstraße nach Soubras ab. Die steinige Route führt in zahlreichen Windungen durch den Bergwald aufwärts, wir entdecken Wacholder und Schlehen, Weißdorn und Eberesche.

Schließlich taucht vor uns das erste Haus des Weilers auf, rechts eine Steinmauer, links die Hauswand manövrieren wir uns vorsichtig durch die enge Stelle. Wir biegen um die Ecke des Gebäudes und folgen der geschotterten Dorfstraße. Die Häuser wirken zum Teil verlassen, das eine oder andere steht zum Verkauf.

Dann stehen wir mitten im Ort, der Weg führt durch eine tunnelartige Öffnung in einem der Gebäude – das Durchfahren des Portals stellt sich als Millimeterarbeit heraus, so schmal ist die Durchfahrt. Wir klappen die Seitenspiegel ein, trotzdem bleibt lediglich eine Handbreit Platz auf jeder Seite des Jeeps, als wir uns durch die dunkle  und ca. 20 m lange Durchfahrt tasten.

Dahinter treffen wir auf den Weg der vonSoubras am Berg entlang Richtung Vazon führt. Ein paar Meter legen wir über die geteerte Straße zurück, hinter Vazon beginnt wieder der geschotterte Waldweg der vom Regen des Vortags noch leicht feucht ist. Der Weg ist frisch geschottert und sehr gut befahrbar, in gemächlichen Kurven geht es durch den wunderschönen Herbstwald aufwärts.

Nach einigen Kehren tauchen wir in die Wolken ein, und genießen die Einsamkeit, die der Nebel uns vermittelt. Aber schon bald bricht sich die Sonne wieder Bahn, die ersten tastenden Sonnenstrahlen werfen ein geisterhaftes Licht auf den Nebelwald, der blaue Himmel schimmert bereits durch den sich lichtenden Wolkenschleier.

Ab etwa 2000 m ist die Wolkengrenze überschritten. Grandiose Ausblicke über die Berge und der strahlende Sonnenschein versetzen uns in beste Laune, der einfach zu befahrende Weg macht das Erreichen des Gipfels zum Kinderspiel. Sogar ein Fiat Panda in normaler Straßenausführung, also nicht die Allrad-Version, kommt uns entgegen. Wir wollen gar nicht darüber nachdenken, was manche Leuten in den Sinn kommt, mit normalen Straßenfahrzeugen solche Pisten zu befahren.

Oben finden wir eine Kapelle und einige Picknicktische, wir setzen uns auf eine Steinbank an der Kirchenwand und blinzeln zufrieden in die letzten wärmenden Sonnenstrahlen. Hier oben hat man einen 360°-Rundumblick auf alle benachbarten Höhenzüge, während unter uns die geschlossene Wolkendecke wie ein See in den Tälern liegt.

Ein kleiner Pfad lockt uns auf einen kurzen Spaziergang über einen Grat, dann brechen wir wieder auf ins Tal. Die Fahrt ist angenehm und leicht, die Strecke ist auch für Anfänger eine einfache Sache, aber dennoch für normale PKWs nicht zu empfehlen. Nach der harten Tour auf den Refugio del Rey eine angenehme Abwechslung für uns!

Fazit: Offroadspass gering, Landschaft und Aussicht am Gipfel sehr schön.