1. Oktober 2013
Unser heutiges Ziel soll Fort Foens sein, eine auf 2177 m Höhe gelegene Festungsanlage unterhalb des Gipfels des Mount Jafferau. Das Fort liegt auf einer Alternativroute zum Fort Jafferau, die beiden Forts können auf einer Tour befahren werden. Allerdings sollte man die Dauer dieser Doppeltour nicht unterschätzen und dafür einen ganzen Tag einplanen.
Wir verlassen unsere Unterkunft bei tristen Herbstwetter, im Tal ist die Sicht wegen dichten Nebels auf teilweise bis unter 100 Meter beschränkt. Wir folgen der uns mittlerweile vertrauten Landstraße SS335 bis Savoulx. Dort schlängeln wir uns durch die engen, von grauen Steinhäusern gesäumten Gassen. Am Ortsende folgen wir den Wegweisern Clots / Constans und biegen auf die Via la Roche ein. Diese steile, noch geteerte Straße mündet hinter der Abzweigung Clots in einen geschotterten Forstweg.
Diese Strecke wird in einigen Offroadführern nicht beschrieben, denn üblicherweise wird der Jafferau vom weiter östlich gelegenen Salbertrand aus befahren. Diese Alternativroute führt in zahlreichen Serpentinen durch einen Kiefernwald aufwärts, die Strecke ist staubig und gut befahrbar. Hier lichtet sich auch der Nebel und gibt die Sicht auf die grandiose Landschaft und einen stahlblauem Himmel frei.
Nach etwa zehn Kehren zweigt ein Weg zum Weiler Foens ab, der kurze, aber lohnende Abstecher führt durch offenen Bergwald aus Kiefern und Lärchen zu einer Handvoll alter Gebäude. Ein schöner Platz für einen kurzen Spaziergang!
Hier oben befinden wir uns oberhalb der Wolkengrenze und können kilometerweit auf weitere Berggipfel in der Ferne blicken.
Zurück auf der Hauptroute schraubt sich der Weg weiter in die Höhe, vorbei an Gouthier, das aus einigen Bauernhäusern mit einem Brunnen besteht. Hier führt der Weg an Matten und Grasflächen vorbei, man hört Kuhglocken bimmeln und genießt einen herrlichen Blick über das Alpenpanorama.
Kurz unterhalb der Abzweigung nach Fort Foens machen wir an zwei Felsen Rast, und genießen im herrlichen Sonnenschein unser Picknick. Unter uns hat sich die Wolkendecke zusammengezogen, so dass die eben noch sonnendurchfluteten Matten jetzt von weißem Nebel eingehüllt werden. Vor uns ragt die Alpenkette des Gran Bosco de Sabertrano aus den tiefliegenden Wolken, hoch über uns treiben einige Sommerwolken über den blauen Himmel. Ein Schäfer treibt seine Herde über die Matten, der schwarz-weiße Hund hetzt über die Matten. Wir nehmen die Route nach Fort Foens, die nach kurzer Zeit an der verfallenen Festungsanlage endet.
Wir parken den Jeep auf dem Dach des Forts, und genießen den Ausblick über die Lärchenwälder und die aus den Wolken ragenden Berggipfel.
Ein kurzer Gang durch die Kasematten versetzt einen zurück in die Zeit, als das Fort von etwa 320 Menschen bewohnt wurde. In etlichen Kammern finden sich noch verrostete Bettgestelle, die winzigen Fenster sind vergittert. Mit einem Gefühl der Erleichterung tritt man hinaus in die Sonne.
Für den Rückweg schlagen wir die Hauptstrecke über das Fort Jafferau ein.
Fazit: Offroadspass mittel, Landschaft sehr schön.